Piratenlesenacht

Die Erdmännchen haben sich in den letzten Wochen wie echte Piraten verhalten und zur Belohnung gab es heute unsere spannende Piraten-Lesenacht. Gemeinsam mit den Eltern trafen wir uns abends in der Schule und bauten erst einmal unsere Betten auf, denn ein echter Pirat muss nach einer durchzechten Nacht natürlich auch gut schlafen. Anschließend haben sich die kleinen Piraten an einem wahnsinnig tollen Buffet gestärkt. Die Piraten-Mamas und -Papas haben da eine heldenhafte Arbeit in der Küche geleistet!

Plötzlich während des Essens kam eine Mama ganz aufgeregt in das Klassenzimmer gelaufen. In ihrer Hand hielt sie einen alten, verbrannten Zettel. Er war das Tagebuch der Stinkenden Sardine. Das ist das Schiff unseres Kapitäns Knitterbart. In dem Tagebuch berichtete Kapitän Knitterbart, das er für den Fall der Fälle einen Schatz versteckt hatte. Um diesen zu finden, mussten wir zahlreiche Piratenprüfungen bestehen, die uns Kapitän Knitterbart auferlegen hat:
– Ein echter Pirat muss gut beim Grabschen und Klauen sein. Zeig beim Sockentanz was du drauf hast!

– Ein echter Pirat wird auch schon mal gefangen genommen und muss trotz heftigster Fesselung bei Kräften bleiben und noch essen können, damit er genug Kraft hat, um sich im rechten Moment wieder befreien und kämpfen zu können! Zeige, ob du ohne Arme und Hände zu benutzen eine Seemannsbrezel von einem Schiffstau beißen und essen kannst!

– Ihr werdet von einer Horde gefährlicher Krokodile angegriffen! Wie begegnet ihr dem Problem?

– Letzten Monat überfielen wir ein Schiff, das hatte Blattgold für den Kaiser von China geladen. Das war das Übelste, was mir jemals passiert ist, denn der Wind hat es über das ganze Deck gepustet, als wir einen Moment nicht aufpassten. War das eine Arbeit alles wieder vorsichtig einzusammeln! Zeige, ob du eine gute Hilfe gewesen wärest!

– Unsere Überfälle finden stets nachts statt, wenn keiner damit rechnet und (fast) alle schlafen. Letzte Woche passierte Harald der Holzhand ein wirklich unverzeihliches Missgeschick: Er verwechselte mich im Dunkeln mit einem Admiral der Schiffsmarine und plauderte unseren ganzen Plan aus. Seitdem taucht er mit einem dicken Stein am Bein im Meer und füttert die Fische! Zeige mir, dass ich mich auf dich verlassen kann und erkenne mit verbundenen Augen deine Freunde.

– Am Allerschrecklichsten ist es aber, wenn einem die soeben geraubte Schatzkiste beim Rauftragen aufs Schiff ins Wasser plumpst und alles herausfällt. Das ist uns letzten Monat passiert. Wir hatten Glück, denn das Wasser war nicht tief, es war aber eine Mordsarbeit alles wieder heraus zu fischen. Wir waren uns alle einig, dass es am schlechten Essen von Schimmelbrot gelegen haben musste, dass uns beim Tragen die Kräfte verließen (auch wenn er bis heute behauptet, die 5 Fässer Rum vom Vorabend seien Schuld an der Misere gewesen). Als wir wieder auf dem offenen Meer waren, haben wir ihn jedenfalls erst einmal 3 Tage an den Hauptmast gebunden! Das macht der nicht noch einmal!
Zeige, wie schnell du Goldmünzen aus dem Wasser fischen kannst!

Natürlich haben wir alle Prüfungen bestanden und den Schatz, der von einem gefährlichen Seeungeheuer bewacht wurde, gefunden. Das wurde auch wirklich Zeit, denn uns kleinen Piraten vielen schon fast die Augen zu, so hart wie wir kämpften.